Als ich mich vor drei Jahren mit meiner Familie in Tokio aufhielt wo wir im Stadtteil Roppongi
wohnten schreibt Josef Winkler über sein neues Buch starb im Alter von 99 Jahren mein Vater
der mir ein Jahr vor seinem Tod nachdem er erfahren hatte daß ich in meinem letzten Prosaband
einem Bauern aus meinem Heimatdorf weder Kornblumen noch Pfingstrosen gestreut hatte in einem
kurzen aber dramatischen Telefonmonolog mitteilte daß wenn es soweit sei ich nicht zu
seinem Begräbnis kommen solle. Als wir von seinem Ableben erfuhren stand ich in der
österreichischen Botschaft in Tokio vor einer wandgroßen Glasscheibe. Ich schaute hinaus auf
einen Teich mit orangefarbenen Wakinfischen als ein Reiher mit weit auseinandergebreiteten
Flügeln am Rande des Teiches aufsetzte. Der tote Vater hat sich also dachte ich in diesem
Augenblick der Trauer und des Glücks in der Gestalt eines weißen Reihers noch einmal bei mir
blicken lassen bevor er unter die Erde geschaufelt wird mit seinen langen dünnen roten Beinen
mit seinem erdig gewordenen spitzen langen Schnabel auf der Suche nach den Würmern seines
zukünftigen Grabes in Roppongi. Sein Fluch war in Erfüllung gegangen wir reisten nicht zurück
sondern blieben in Roppongi.