"im felderlatein" das heißt: im Acker einer Sprache sein ein Streifzug zugleich durch die
Legende einer Landschaft wie sie zu Ohren kommt beim Gehen im Flüstern beim Schweigen. Lutz
Seilers neue Gedichte entstanden zwischen 2004 und 2010 unternehmen Expeditionen ins
Grenzland rund um Berlin mitten in den »satzbau dieser gegend« die gezeichnet ist vom Wechsel
der Zeit. Mit jedem Schritt auf diesem Weg erweist sich die musikalische Kraft der Gedichte
- im felderlatein trifft Lutz Seiler den Ton für die ernsthaftesten Übertreibungen der Poesie:
Für die wundersame Geschichte der »ersten zärtlichkeit« geschehen zu einer Zeit als die
Schatten noch »kleine schwarze zahlungseinheiten« waren. Oder für die Odyssee der »fussinauten«
den Argonauten ebenbürtig an Treue und Beständigkeit. Und nicht zuletzt für die Geschichte der
schönen verstoßenen Aranka die »aus den kniekehlen gesungen hat«. Legenden im felderlatein.