»Den vorangegangenen Götzen haben wir gestürzt und gekommen ist die Chimäre des Fanatismus.«
Mit präziser Imagination und analytischer Skepsis blickt György Konrád Dichter und Chronist
auf die Gegenwart. Im Licht der todbringenden Erlebnisse seiner Kindheit der blutig
gescheiterten ungarischen Revolution von 1956 und der bleiernen Zeit danach erscheinen auch der
Umbruch von 1989 als Scheinsieg und die aufbrechenden Energien im rechten politischen Spektrum
seines Landes als Menetekel einer sich wiederholenden Vergangenheit. Erneut scheint es keinen
Fortschritt zu geben und bei der Teilung in Mächtige und Ohnmächtige bleiben zu müssen. Das
Personal der Geschichte wechselt aber hinter gewendeten Masken brodelt der Haß machen sich
die immergleichen alten Kräfte Despoten und Helfershelfer bemerkbar. Ein zeitdiagnostisches
und ein Warnbuch also und doch auch ein Buch der Courage und der Glückserfahrung voller
Hoffnung daß der Einzelne im Strom des »Unaufhörlichen« sich wird behaupten können.