Zwei Menschen sind in ihrer zugenagelten Wohnung verhungert: ineinander verschlungen liegen sie
in einem mit Blumen vollgestopften Zimmer. Draußen tritt die Theiß über die Ufer reißt die
Behausungen der geflohenen Juden Armenier und Serben mit sich fort und zerstört in einer
Jahrhundertflut Szeged die Stadt im Südosten des Habsburger Reichs. Bei den Toten handelt es
sich um Klara Pelsöczy eine leidenschaftliche ungefügige Frau die drei Männer liebt und mit
dem Fußabdruck eines Engels auf der Hand zur Welt kam und um den Naturhistoriker Imre Schön
der nach der niedergeschlagenen Revolution von 1848 sieben Jahre im Gefängnis saß: ein Vortrag
über Blumenfresser wurde ihm zum Verhängnis. In apokalyptischen und phantastischen Szenarien
erzählt László Darvasi von Liebe und Gewalt in Mitteleuropa. Sein von surrealen Episoden
durchsetzter Roman im Jahrhundert der Freiheitsbewegungen angesiedelt kennt neben der
menschlichen und kreatürlichen Welt eine zarte und gefahrvolle Sphäre des Traums und des
hellsichtigen Irrsinns die man nach dem Verzehr von Blumen betritt.