Er ist dreizehn und wächst ohne Vater auf. Er stottert und heißt wie kein anderes Kind im Dorf
in der Schule: Dion. Dion Katthusen Außenseiter unter den Gleichaltrigen Einzelkind
Libellensammler in einer Moorlandschaft voller Mythen und Legenden. Am Ende seiner Kindheit
erzählt er seine Geschichte: von der Sehnsucht nach einer intakten Sprache vom Verhältnis zu
seiner Mutter einer erfolglosen Malerin die ihr Scheitern in der Kunst und im Leben mit ihrer
grenzüberschreitenden Liebe zum Sohn kompensiert. Doch wie der morastige Boden am Rand des
norddeutschen Dorfes in dem er aufwächst ist auch Dions Sprache voller Löcher und Spalten.
Unfähig erzählend das Chaos in ihm und um ihn zu ordnen leiht er seine Stimme einem Gegenüber
das ihm von allen am nächsten scheint: seiner Kindheitslandschaft. Und lässt so das Moor für
ihn sprechen. Was Menschen tun um der Einsamkeit zu entkommen wie sie andere verletzen um
die eigene Versehrtheit an Körper und Seele auszuhalten und was sie dabei der Liebe zumuten
und abverlangen davon erzählt dieser Roman - sprachmächtig bildmächtig kühn und mit einer
den Naturgewalten abgelauschten Erzählerstimme die dem Leser buchstäblich den Boden unter den
Füßen entzieht.