Ein Mann eine Insel das All: Wenn der Kosmopolit Cees Nooteboom auf Menorca ist - längst
nicht mehr nur seine »Sommerinsel« - dann steht er mit beiden Beinen fest auf dem fruchtbaren
Boden umgeben von Palmen störrischen Schildkröten und den geliebten Büchern im Gartenstudio.
Sein Blick reicht jedoch weit über die Horizontlinie hinaus wach und neugierig. Mit Skepsis
blickt Nooteboom auf ein Europa das auseinanderzubrechen droht mit Staunen betrachtet er das
Gesamtkunstwerk David Bowie. Seine Begeisterung aber gilt dem Weltall von seinem
Schutzheiligen dem Sternbild Orion bis zu den beiden Voyager-Raumsonden mit ihren
Grußbotschaften an fremde Zivilisationen im Gepäck seit fast 40 Jahren im All unterwegs und
von allen vergessen (»außer von der NASA und mir«). Nur eine Handvoll betagter Techniker weiß
die veraltete Software noch zu bedienen - die Rentner der Raumfahrt. 533 Tage im Leben eines
großen Autors der die Sorge um seinen Garten und den leidenden Hibiskus darin elegant und
meisterlich zu vereinen weiß mit dem Griff nach den Sternen: ein berückender Band garantiert
nicht nur für Inselliebhaber. »Cees Nooteboom ist ein Menschenfänger.« Der Spiegel