Post Post Post. Dieser Stoßseufzer notiert im Kalender unter dem Datum vom Sonntag dem 4.
März 1990 kommt nicht von ungefähr: Christa Wolf war eine ungeheuer produktive
Korrespondentin. Ihre Briefe an Verwandte und Freunde Kollegen Lektoren Politiker
Journalisten geben faszinierende Einblicke in ihre Gedankenwelt ihre Schreibwerkstatt ihr
gesellschaftliches Engagement. Ob sie an Günter Grass oder Max Frisch schreibt von Joachim
Gauck Einsicht in ihre Stasi-Akte fordert oder sich mit Freundinnen wie Sarah Kirsch und Maxie
Wander austauscht wir sind Zeuge von Freundschaften und Zerwürfnissen Auseinandersetzungen
und von Bestätigung von der Selbstfindung einer der wichtigsten Autorinnen des 20.
Jahrhunderts. Nicht zuletzt beeindruckt ihr Umgang mit der Flut von Leserbriefen die sie mit
zunehmendem schriftstellerischen Erfolg erreicht und auf die sie geduldig und kundig - und
manchmal auch mit der gebotenen Direktheit - eingeht.