Auf eigene Faust auszunüchtern schaffen die wenigsten. Wer mit dem Trinken aufhören will
sollte Anschluss an eine Gruppe suchen. Die suchtkranke Ruth kennt solche Lehren glaubt aber
nicht daran. Allein kommt sie am besten zurecht. Als sie nach einem schweren Sturz im
Krankenhaus aufwacht braucht sie jedoch Unterstützung und wendet sich an eine Mitpatientin
Katja. Der passiert das ständig Leute bitten sie um einen Gefallen eine Unterschrift etwas
Kleingeld. Helfen gibt ihr ein gutes Gefühl auch wenn sie weiß dass sie sich später nur
schwer abgrenzen kann. Sie merkt bald Ruth zu mögen ist nicht leicht. Und es gibt noch andere
die sich darum bemühen - Max der sie mit seinem linken Kollektiv beim Kampf gegen die neue
Vermieterin unterstützen wollte. Katja kennt ihn nur aus Erzählungen und empfindet Eifersucht.
Was ist das für einer der angeblich nie die Geduld verliert keine feste Widerstandsfläche
bietet? Nina Bußmann erzählt von drei Menschen in der Großstadt die um Kontrolle kämpfen sie
aber längst verloren haben. In prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse verstrickt taumeln sie
zwischen Abhängigkeiten und Freundschaften Therapieversprechen und spirituellen Verlockungen.
Ohne Rausch kommt kaum einer aus. Und dennoch suchen sie alle nach Klarheit. »In Nina Bußmanns
Büchern ist es die Genauigkeit der Beschreibung die die Unschärfen des Lebens erkennbar
macht.« Paul Jandl Neue Zürcher Zeitung