Wirrwarr! Ein Wort wie aus dem Chaos geboren in seiner stabreimend grollenden Heftigkeit. Aber
ist hinter dieser Fassade nicht auch der erlösende Ausruf »Wie wahr!« zu vernehmen? Wie
Täuschung und Selbsttäuschung Fehleinschätzungen und versagende Routinen den Alltag bestimmen
das zieht der Dichter so belustigt wie hintersinnig und traurig an mancherlei Beispiel aus dem
Hut. Wären es aber allein diese Beobachtungen - sehr brauchbar für so manches Gedicht. Doch
wenn die Hinfälligkeit als Existenzform in Rede steht das Tänzeln auf dem Hochseil über
bodenlosen Abgründen dann geht es ums Ganze - darum »die Metaphysik auf kleiner Flamme zu
halten« und selbst dem finalen »Fall des Falles« ins Auge zu blicken. Wohl dem der auch in
dieser Lage dem Jüngsten Gericht zublinzelt und eine kühle Antwort auf die letzte aller Fragen
bereithält: »Wozu das alles?« Wie in Blauwärts (2013) greifen drei Experten erneut zu Feder
Malstift und Schere: Hans Magnus Enzensbergers Gedichte verbinden sich mit den Bildern von Jan
Peter Tripp in der Buchgestaltung von Justine Landat zu einem gemeinsamen Ausritt durch
melancholisch beleuchtete Zonen von Bedrohlichkeit Versagen und (künstlerischem) Gelingen.