Alma und Friedrich bekommen ein Kind das keinen Schmerz empfinden kann. In ständiger Sorge um
ihren Jungen ist es vor allem Alma die ihn unaufhörlich auf körperliche Unversehrtheit
kontrolliert. Jeden Abend tastet sie das Kind ab um keine Blessur zu übersehen. Und nichts
fürchtet die junge Mutter mehr als die unsichtbare Verletzung eines Organs die ohne ein
Zeichen bleibt. Halt findet Alma bei ihrer Großmutter die jetzt hochbetagt und bettlägerig
und nach lebenslangem Schweigen zu erzählen beginnt: vom Aufwachsen im Krieg von Flucht
Hunger und der Kriegsgefangenschaft des Großvaters. Mit dem Kind auf dem Schoß das keinen
Schmerz kennt sitzt Alma am Bett der Schwerkranken die sich nichts mehr wünscht als ihren
Schmerz zu überwinden. Und in den Geschichten der Großmutter findet sie eine Erklärung für jene
scheinbar grundlosen Gefühle der Schuld der Ohnmacht und der Verlorenheit die sie ihr Leben
lang begleiten. Wie wird ein Kind zum Menschen zu einem mitfühlenden sozialen Wesen wenn es
die Verwundbarkeit nicht kennt? Wenn es nicht versteht wie sehr etwas wehtun kann? In
eindringlichen Bildern erzählt Valerie Fritsch von einem Trauma das über die Generationen
weiterwirkt sie lotet die Verletzlichkeit des Menschen aus und fragt nach dem Wesen des
Mitgefühls das unser aller Leben bestimmt.