Der über 500 Schreiben umfassende Band setzt wenige Monate nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
ein. In welchem Ausmaß Hermann Hesse und sein deutscher Verleger Peter Suhrkamp von den
Repressionen des Nazi-Regimes betroffen waren illustrieren die Briefe in vielen dramatischen
Episoden. Mindestens ebenso spannend lesen sich Hesses Antworten an zahlreiche deutsche
Korrespondenzpartner die dem seit 1912 in der Schweiz lebenden Dichter ihr Schicksal
anschaulich schilderten und ihn um Rat und Hilfe baten. Bereits 1931 hatte Hesse damit begonnen
mit dem Glasperlenspiel eine Gegenwelt zur Ideologie des NS-Staates zu entwerfen. Die
Niederschrift zog sich jedoch über elf Jahre hin da sie ständig unterbrochen wurde durch
seinen Einsatz für Flüchtlinge und Emigranten. Informiert durch tausende Leserzuschriften sind
Hesses Briefe nicht nur ein unerschöpfliches Quellenwerk zur Zeit- und Kulturgeschichte jener
Jahre sondern sie zeigen auch wie das was uns als Menschen ausmacht auch unter
unmenschlichen Bedingungen praktiziert werden kann.