Marieke Lucas Rijnevelds lyrisches Universum ist unnachahmlich und doch so vertraut. Seine
Gedichte sind bevölkert von Fröschen Schmetterlingen und Seesternen von Vätern denen
schwierige Fragen gestellt werden - »Wo kommen Kinder her wenn Eltern sich nie küssen?« - von
unsterblichen Großmüttern und Jugendlichen auf ihrem Weg zu einer belastbaren Identität. Und
doch scheint nichts belastbar in diesem Kosmos aus zarten Begegnungen und erschütternden
Einsichten über Leben und Ableben: Erheiterndes wird tragisch Statisches kommt ins Wanken das
Unsichtbare greift unvermittelt an. Diese erdigen wie geerdeten Gedichte erzeugen
bildstark Szenen einer éducation sentimentale : Das Aufblühen der Sexualität und
animistische Tierkörper treffen hier auf religiöse Maximen und magisches Denken. Gedichte in
die man sich verirrt um sogleich den Beschluss zu fassen in ihnen auf ewig zu verweilen.