»Ich stand am Fenster und wartete dass die Sonne unterging denn das war die Regel und wenn
ich nicht wollte dass etwas Schlimmes geschah musste ich warten bis sie untergegangen war.«
Mit diesen Sätzen beginnt er der Lebensbericht eines Erzählers der nach einer existenziellen
Krise in seine serbische Heimatstadt zurückgekehrt ist - von der belgischen Nordseeküste an die
Theiß aus Westflandern unter den hohen leeren Himmel der Vojvodina. Die Handlung umfasst drei
Jahrzehnte vom Beginn der Jugoslawienkriege bis in die Gegenwart. Dem Kriegsdienst
entgangen arbeitet er auf der Rosenfarm seines Vaters. Trotz eines Handelsembargos
transportiert er die Pflanzen ins europäische Ausland die Angst mit selbstgesetzten Regeln
bekämpfend. Jahre später werfen ihn eine schwere Krankheit und eine Beziehungskrise aus der
Bahn. Mit bezwingender sprachlicher Schönheit in seiner Ruhe und unerhörten Intensität einem
Werk der Minimal Music vergleichbar vollzieht Zoltán Danyis meisterhafter Roman die seelische
und physische Selbsterforschung eines Menschen nach der sich schreibend aus der Sackgasse
seines Lebens herausarbeitet.