Er lebte und schrieb am Rande der Gesellschaft schockierte seine Boheme-Freunde in Berlin mit
dem Besuch einer Dienerschule und entwickelte später in Bern einen urban-nomadischen Lebensstil
bevor er den Rest seines Lebens in einer Heil- und Pflegeanstalt verbrachte. Ob als Antiheld
und romantischer Einzelgänger als »Verlocker zur Freiheit« (Morgenstern) oder als »Hellseher
im Kleinen« (Sebald) - Robert Walser wurde glühend verehrt und hat viele maßgeblich
beeinflusst: Franz Kafka Walter Benjamin und Robert Musil ebenso wie Thomas Bernhard Paul
Nizon Sibylle Lewitscharoff und Elfriede Jelinek. In ihrer sorgfältig recherchierten und
reich bebilderten Biografie wirft Susan Bernofsky einen nuancierten Blick auf Walsers
faszinierendes Leben und Werk. Gestützt auf neue Quellen unbekannte Texte Briefe und weitere
biografische Dokumente lotet sie seinen Rang im literarischen Diskurs seiner Zeit aus wie auch
die unbestrittene Relevanz seines Werks für die heutige. Vor allem aber gelingt ihr ein
mitreißend erzähltes Buch das auch diejenigen für Walser begeistert für die er noch nicht
Kultstatus hat.