»Ein reiches und reichhaltiges Buch. Diese heitere Bösartigkeit führt vielleicht zur
Verbesserung der Welt oder ins nächste Wirtshaus.« Elfriede Jelinek Es ist das Jahr 1994. In
einem Kärntner Dorf am Fuß der Karawanken sitzt die Erzählerin unter einem Lkw und beobachtet
die Welt und die Menschen knieabwärts. Sie ist elf Jahre alt und spielt Verstecken mit ihrer
Freundin Luca aus Bosnien. Zum letzten Mal denn die Familie zieht um. Der Hof ist zu klein
geworden für den Ehrgeiz der Mutter die ausschließlich eines im Kopf hat - bürgerlich werden!
Nach und nach treffen immer mehr Nachbarsleute ein um beim Umzug zu helfen und das Kind in
seinem Versteck beginnt zu erzählen: von seiner Angst im Katzlteich ertränkt zu werden weil
es kurze Haare hat. Weil es Bubenjeans trägt. Weil es heimlich in Luca verliebt ist. Dabei ist
sie nicht die Einzige die etwas verbergen muss. Sie kennt Geschichten über die Ankommenden
die in tiefe Abgründe blicken lassen und doch auch Mitgefühl wecken. Julia Jost schildert in
ihrem Debütroman das Aufwachsen in einer archaischen Bergwelt zwischen Stammtisch und
Beichtstuhl - und wie man hier als querstehendes Kind überlebt und sich der vorgegebenen
Ordnung widersetzt: dank einer zärtlichen Freundschaft und durch ein wildes überbordendes
Erzählen das die Wirklichkeit besser macht als sie ist.