Peter Handke erzählt nichts weniger als »die endgültige und die einzig wahre Geschichte Don
Juans«. Genauer gesagt: Er läßt Don Juan selbst erzählen sieben Tage lang in einem Maigarten
nahe Port-Royal-des-Champs und nur ab und an findet sich ein Kommentar desjenigen dem die
Abenteuer der vergangenen sieben Tage vorgetragen werden. Dieser Zuhörer bezeugt daß all die
Don Juans im Fernsehen in der Oper im Theater oder auch im »primären Leben« die falschen
sind. »Don Juan ist ein anderer. Ich sah ihn als einen der treu war - die Treue in Person.«
Das heißt nun nicht daß die Geschichten mit Frauen Geschichten von geglückten Begegnungen und
geglückten Abschieden ausgeblendet bleiben im Gegenteil: An jeder Station der Reise die Don
Juan zunächst zu einer Hochzeit in den Kaukasus führt dann nach Damaskus am dritten Tag in
die nordafrikanische Enklave von Ceüta weiter auf einen Bootssteg in einem Fjord bei Bergen
zu einer Düne in Holland ... überall trifft er Frauen mit denen er energisch trauernd in
eine Zeit des großen Innehaltens eintauchen kann in eine Zeit in der Augenblick und Ewigkeit
in eins fallen.