Einst hielt es die Philosophie für ihre vorrangige Aufgabe Menschen zu einem bewußten
Verhältnis zu sich und ihrem Leben anzuleiten - um auch zu einem angemessenen Umgang mit
anderen in der Lage zu sein. Die moderne Philosophie geht dagegen zwar systematisch vom Subjekt
aus führt dieses in praktischer Hinsicht aber gerade nicht mehr zu sich selbst zurück so als
könne nur der Umgang mit anderen ein seriöser Gegenstand der Ethik sein. Heute erscheint das
Selbst als größte Schwachstelle der modernen Gesellschaft. Mit sich selbst befreundet sein
davon sprach schon Aristoteles. Lebenskunst im Umgang mit sich selbst: Das ist die Tradition
Senecas Montaignes Nietzsches und Foucaults. An diese Tradition knüpft Schmid an und schreibt
vom Umgang mit sich selbst und wie er erlernt werden kann ausgehend von der existenziellen
Erfahrung der Angst und der möglichen Antwort darauf.