Als ich mich vor drei Jahren mit meiner Familie in Tokio aufhielt wo wir im Stadtteil Roppongi
wohnten starb im Alter von 99 Jahren mein Vater der mir ein Jahr vor seinem Tod in einem
kurzen aber dramatischen Telefonmonolog mitteilte daß wenn es soweit sei ich nicht zu
seinem Begräbnis kommen solle.»In Roppongi erinnert sich der Georg-Büchner-Preisträger 2008 an
seinen im biblischen Alter verstorbenen Vater. Es ist ein Gedenkmonument nachgetragener Liebe.
Das 'Requiem für einen Vater' besitzt die Gnade der Leichtigkeit hat jene Musikalität der
Satzperioden und die von Ilse Aichinger an Winkler gerühmte 'fanatische Genauigkeit' die einen
Schreibenden zum Dichter werden lassen. 'Ja Vater mach's gut' vernehmen wir da als Nachruf
'ich wünsche dir eine gute Reise'.« Ulrich Weinzierl in seiner Laudatio auf den
Georg-Büchner-Preisträger