Zu Spionen in ihren Familien werden Carl Nora Pauline und ihr Cousin. Wo andere in Fotoalben
blättern deren Bilder an die Eltern und Großeltern erinnern und Familiengeschichte erzählen
stoßen sie auf Geheimnisse auf Verschwiegenes und Verborgenes. Die Liebesgeschichte um den
Großvater z.B. der sich im November 1936 von seiner Verlobten verabschiedete um sich der
Legion Condor dem Geheimeinsatz der Deutschen Luftwaffe während des Spanischen Bürgerkriegs
anzuschließen. Der Rumor um die Großmutter die Opernsängerin mit den Italiener-Augen. Die
Kinder versuchen sich ein Bild zu machen erfinden ihre Version der Familiengeschichte. Wie
schon in seinen Romanen Flughunde und Kaltenburg macht sich Marcel Beyer auf literarische
Spurensuche in der deutschen Geschichte. Marcel Beyer erweist sich in Spione als gerissener
Erzähler. In knappen Andeutungen und sinnlich ausgemalten Skizzen entwerfen die Kinder-Agenten
die Geschichte der Großeltern. Wolfgang Höbel Der Spiegel