»Jakobsweg - Zielstrebigkeit - 10. Juni«. Was soll das? Er kann sich beim besten Willen nicht
mehr erinnern warum er das in sein Notizbuch geschrieben hat. Gideon ruft seinen Freund Tom an
und der weiß es. Sie sind zum gemeinsamen Pilgern verabredet. Am 10. Juni geht es los. Der Weg
ist das Ziel alles andere ist egal. Hauptsache die Richtung stimmt irgendwie. Santiago di
Compostela ist weit entfernt aber Berlin mit seinen Galerieeröffnungen Bars und Clubs
glücklicherweise auch. Pilgernd will er sich von den Zwängen der grenzenlosen Freiheit
befreien. Und der ersten großen Krise seines Lebens entkommen in die er geriet als der Vater
ein schwuler Rabbi aus New Jersey die Familie verließ um mit seinem Freund zusammenzuziehen.
Pilgernd kommt er dem eigenen Glück und dem Mysterium seiner Familie Vaters verborgenem Leben
auf die Spur. Zum Schluss hat sich etwas verändert. Er hat sich verändert. Er hat das Rätsel
seines Lebens gelöst. »Im Verlauf eines Jahres im Verlauf dieses schönen lebensklugen
drogen- freundschaft- und sexverherrlichenden Buches wird Gideon Lewis-Kraus geradezu in eine
Pilgerschaftsabhängigkeit geraten und von Ort zu Ort ziehen fort aus der Welt der unendlichen
Freiheiten oder der unendlichen Abhängigkeiten hinüber in die Wanderwelt der Notwendigkeit.«
Volker Weidermann FAS