»brütt«. Für Friederike Mayröcker ein Sinnbild von Schmerz und Härte Kälte und Trauer. Wären
da nicht die »seufzenden Gärten« die den Liebesregungen denen sie sorgsam nachspürt ein
sanftes Gegengewicht verleihen. Doch hat sie wahrhaftig stattgefunden die Beziehung zu Joseph
oder ist sie nur ein Hirngespinst eine reine Wunschvorstellung? Im Liebestaumel ist die
Gewissheit nie greifbar. Gleichwohl vermag die Autorin ihre diffusen Seelenzustände zu ordnen
den Empfindungen Namen zu geben und dem Unerklärbaren auf die Spur zu kommen. In ihrer
unverwechselbaren Sprachgenauigkeit legt sie Schicht für Schicht den zerbrechlichen Kern der
Liebe frei und löst sich damit selbst aus den Ketten des Unsagbaren. In einer eindringlichen
Selbststudie legt Friederike Mayröcker Rechenschaft ab über eine Liebe in der Freude Glück
Zweifel und Schmerzen gleichermaßen zum »schönen Erzählen« werden.