Einmal im Monat besucht Malinka ihre Mutter Ladivine Sylla in Bordeaux. Von Malinkas Existenz
mit Mann und Kind ihrem wohlgeordneten bürgerlichen Leben ahnt die Mutter nichts. Ebenso
wenig weiß Malinkas Familie von den Besuchen in Bordeaux denn sie schämt sich der
afrikanischen Herkunft von Ladivine. Und doch hängt sie an ihr mit zärtlicher verzweifelter
Liebe. Die Güte und Freundlichkeit die Malinka gegen jedermann zeigt verbergen nur ihre
Schuldgefühle vor sich selbst - und setzen gerade dadurch fatale Ereignisse in Gang. Von der
französischen Provinz nach Afrika und Berlin führen die verzweigten Wege in Marie NDiayes
Roman. Mit der gewohnten sprachlichen Leichtigkeit und Virtuosität entfaltet sie die
Innenperspektive ihrer Figuren und spürt die geheimen Fäden auf die Menschen untereinander
verbinden bis sie durch ein Verhängnis zerrissen werden.