Sinnlich anschaulich meisterhaft: Paul Nizon hat neben seinen literarischen Werken über
Jahrzehnte Kunstkritiken geschrieben. Sie zeigen den promovierten Kunsthistoriker als einen
genauen Beobachter und scharfen Analytiker als empathischen Sprachkünstler jenseits einer
normierten Sehweise der bei Malern und Bildhauern Verwandtschaften findet. Das
»Lebendigwerden« der Landschaften van Goghs die »Selbstwerdung« auf den Leinwänden Jackson
Pollocks - sie befeuern jene radikale Selbst- und Lebenssuche die Nizon in seinen Romanen und
Journalen bis heute betreibt. Zum ersten Mal in einem Auswahlband versammelt fügen sich Paul
Nizons Essays und Porträts aus sechzig Jahren zu einem persönlichen Museum der modernen Kunst:
von Goya über Turner bis zu Hodler Klimt und Munch von Picasso und Malewitsch über Soutine
und Miró bis zu Morandi Rothko und Giacometti. Und ganz en passant zeichnet er dabei sein
eigenes Leben mit und in der Kunst nach.