Dass es den Neoliberalismus gar nicht gibt dass es sich dabei nur um einen »Kampfbegriff«
handelt ist zu einem Hauptargument (dem letzten?) seiner Verteidiger geworden. Kaum ein Autor
hat dabei so viel zum Verständnis dieses Konzepts beigetragen wie Colin Crouch. Angesichts des
rechtspopulistischen Widerstands gegen die marktradikale Form der Globalisierung angesichts
von wachsender Ungleichheit und von Tragödien wie der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell
Tower stellt Crouch nun die Frage ob der Neoliberalismus noch zu retten ist. Jenseits
polemischer »Dämonologie« und ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten analysiert er die
Schwachpunkte dieses Ansatzes. Mit der ihm eigenen Blindheit für seine sozialen Nebenfolgen ist
der so Crouch Neoliberalismus endgültig selbstzerstörerisch geworden. Werden die Konzerne und
Individuen die bislang von ihm profitieren das einsehen und endlich umsteuern?