Fesselnd wie ein Gesellschaftsroman schreibt Bestsellerautorin Masha Gessen warum ein Land
das in einem ungeheuren Kraftakt seine lähmenden Machtstrukturen abschütteln konnte zu einem
autoritär geführten Staat mit neoimperialen Zügen geworden ist. Eine Gesellschaft die zu
Emanzipation Freiheit und Selbsterkenntnis aufgebrochen war leidet heute unter Bevormundung
und Repression. Wie konnte es dazu kommen? Im Zentrum stehen vier Menschen der Generation 1984.
Sie kamen in die Schule als die Sowjetunion zerfiel und wurden unter Präsident Putin
erwachsen. Junge Leute aus unterschiedlichen sozialen und familiären Verhältnissen: zum
Beispiel Zhanna deren Vater Boris Nemzow ein prominenter Reformer mitten in Moskau
erschossen wurde. Oder Ljoscha der als schwuler Dozent seine Stelle an der Uni Perm verliert.
Die große Erzählung von Aufbrüchen und gescheiterten Hoffnungen der Jungen wird flankiert von
den Bildungsgeschichten des liberalen Soziologen Lew Gudkow der Psychoanalytikerin Marina
Arutjunjan und des rechtsnationalistischen Philosophen Alexander Dugin.