»Johny Pitts ist ein Bricoleur ein erleuchteter menschenfreundlicher Bastler im
Lévi-Strauss'schen Sinne. Selbst Sohn einer weißen Arbeiterin aus Sheffield und eines schwarzen
Soul-Sängers aus New York dessen Mutter noch auf den Feldern South Carolinas Baumwolle
pflückte lässt er seine nachdenkliche einfühlsame Reportage auch zu einer Suche nach der
eigenen Identität werden.« Aus der Begründung der Jury des Leipziger Buchpreises zur
Europäischen Verständigung 2021 Mit wenig Geld und einem Interrail-Ticket bereist Johny Pitts
die Metropolen des Kontinents um jener Lebenserfahrung nachzuspüren die er als 'afropäisch'
bezeichnet. In Paris Berlin Moskau oder Marseille trifft er Künstler und Aktivistinnen aber
auch Menschen deren Alltag von Rassismus und Armut geprägt ist. Nicht nur in den französischen
Banlieues und den Favelas am Rande Lissabons wird deutlich dass Europas multikulturelle
Gegenwart nach wie vor von seiner kolonialen Vergangenheit gezeichnet ist. Meisterhaft
verknüpft Pitts Reportage und literarischen Essay zu einem zeitgenössischen Porträt eines
Weltteils auf der Suche nach seiner postkolonialen Identität.