Sexuelle Misere in der Dachkammer Adenauers Wiederaufrüstung und die letzten Überlebenden des
Dritten Weltkriegs - virtuos entwirft Arno Schmidt ein Prisma der westdeutschen fünfziger
Jahre voll abgründigem Sprachwitz das vom Ungeist des Kalten Krieges und einer von den
Zeitläuften verschuldeten missglückenden Liebe erzählt. Karl und Hertha fahren mit der
Isetta in die Lüneburger Heide. Dort wohnt Karls Tante Heete eine lebensfrohe aber etwas
vereinsamte Witwe. Es passiert nicht viel und doch allerlei: Das Paar besucht eine
Schultheateraufführung isst und trinkt schläft und träumt macht einen Ausflug nach
Hankensbüttel und führt Gespräche mit Tante Heete über Politik Literatur und Sexualität. Und
an Sex denkt Karl ständig doch seine Freundin Hertha durch Erlebnisse in ihrer Kindheit
traumatisiert bleibt gehemmt. Auf den gemeinsamen Spaziergängen erfindet Karl eine
dystopische Geschichte die auf dem Mond spielt und die die zweite Handlung des Buches
ausmacht: Nach einer atomaren Katastrophe ist die Erde unbewohnbar geworden und Amerikaner und
Russen führen im Mare Crisium den Kalten Krieg fort.