In ihrem gefeierten Roman erzählt Sasha Marianna Salzmann von Umbruchzeiten von der
»Fleischwolf-Zeit« der Perestroika bis ins Deutschland der Gegenwart. Sie erzählt wie Systeme
zerfallen und Menschen vom Sog der Ereignisse mitgerissen werden. Bildstark voller Empathie
und mit großer Intensität. »Was sehen sie wenn sie mit ihren Sowjetaugen durch die Gardinen in
den Hof einer ostdeutschen Stadt schauen?« fragt sich Nina wenn sie an ihre Mutter Tatjana
und deren Freundin Lena denkt die Mitte der neunziger Jahre die Ukraine verließen in Jena
strandeten und dort noch einmal von vorne begannen. Lenas Tochter Edi hat längst aufgehört zu
fragen sie will mit ihrer Herkunft nichts zu tun haben. Bis Lenas fünfzigster Geburtstag die
vier Frauen wieder zusammenbringt und sie erkennen müssen dass sie alle eine Geschichte
teilen.