Als sein Vater stirbt reist Didier Eribon in seine Heimatstadt die er jahrzehntelang gemieden
hat. Gemeinsam mit seiner Mutter sieht er sich Familienfotos an und macht sich auf eine
Erinnerungsreise in die eigene Vergangenheit. Dabei stößt er auf die blinden Flecke der
Gesellschaft: die Ausgrenzungsmechanismen eines Bürgertums dem er als Intellektueller
inzwischen selbst angehört. Brillant verknüpft Eribon das autobiografische Schreiben und seine
persönlichen Bekenntnisse mit scharfsinniger soziologischer Reflexion. Er beschreibt die
Homophobie und den »volkstümlichen Alltagsrassismus« seines Herkunftsmilieus seine eigenen
Erfahrungen als Homosexueller mit Stigmatisierung und Gewalt und beleuchtet den politischen
Rechtsruck einer einst kommunistischen Arbeiterklasse.