Nach Abschluss der Frankfurter Ausgabe wurden mehrere Schriften Prousts entdeckt vor allem
Jugendschriften die deutschen Lesern bislang unbekannt waren. Zum anderen finden sich in dem
unerschöpflichen literarischen Fundus des Proustschen Nachlasses zahlreiche innerhalb der
Frankfurter Ausgabe noch nicht publizierte Entwürfe die besondere Beachtung verdienen. Sie
alle werden in diesem Band versammelt und kommentiert. Die ersten Texte stammen aus der
Schulzeit. Es sind Beiträge für die von Proust und seinen Klassenkameraden am Lycée Condorcet
herausgegebenen Schülerzeitschriften. Schon Prousts Beiträge in der Zeitschrift Le Mensuel
zeigen einen vielseitigen jungen Literaten mit höchst amüsanten und für seine Kunstauffassung
aufschlussreichen Berichten zum Tagesgeschehen: zu Gemäldeausstellungen Vorträgen der
aktuellen Mode. Die zweite Abteilung des Bandes enthält mit eigenständigen Episoden die
in keines von Prousts Werken Eingang gefunden haben eine überraschende Vielfalt an ganz neuen
und doch seltsam vertrauten Themen Gedanken Motiven. Diese Passagen sind nicht nur für
Proust-Kenner von größtem Interesse für die sich hier ein unerwarteter Einblick in den
Entstehungsprozess seines größten Werkes ergibt. Sie bieten in der eleganten Übersetzung von
Melanie Walz auch ein besonderes Lesevergnügen.