Diese Untersuchung des gesellschaftlichen Selbstverständnisses der gegenwärtigen Kunst und der
Bedingungen künstlerischer Produktion in der spätkapitalistischen Industriegesellschaft die an
der Basis einsetzt bei der Produktivkraft des Künstlers selbst zielt sowohl auf Erkenntnis
wie auf Veränderung des gegenwärtigen Zustandes. Sie geht davon aus daß materialistische
Kunsttheorie auch unter den heute gegebenen Bedingungen nicht aus einer Distanz heraus
betrieben werden kann die die Produzenten zu Objekten der Theorie und des Kunstbetriebes
macht. Erst eine Methode der Untersuchung die der Form einer Diskussion angenähert es den
Künstlern möglich macht sich als subjektiv gewendete Materie im widersprüchlichen
Gesellschaftsprozeß selbst zu erfahren emanzipiert sie von ihrer Objektrolle an der sie
vereinzelt und schweigend zugrunde zu gehen drohen. Fünf junge Sozialwissenschaftler haben in
den letzten Jahren 130 junge Berliner Künstler und Kunststudenten - Maler Bildhauer
Schauspieler Musiker Sänger Filmer - in langen und intensiven Diskussionsinterviews danach
gefragt wie sie ihre Position und Rolle in der Gesellschaft sehen wie sie produzieren und
sich reproduzieren. Die Ergebnisse dieser Interviews werden in qualitativen Inhaltsanalysen
vorgestellt. In ihrem theoretischen Teil geht die Arbeit auf aktuelle Fragen der künstlerischen
Produktion und des Gesellschaftsbildes von künstlerisch Tätigen ein.