Der erste Teil des Buches begründet die These daß sich ästhetische Erfahrung in den drei
Grundfunktionen der Poiesis der Aisthesis und der Katharsis - so wird in Anknüpfung an die
poetologische Tradition die produktive rezeptive und kommunikative Seite der ästhetischen
Tätigkeit expliziert - phänomenologisch beschreiben und historisch erfassen läßt. Der zweite
Teil skizziert eine Funktionsgeschichte von Frage und Antwort um ihre ästhetische Relevanz
sodann poetologisch im Gebrauch der Dichtung und hermeneutisch in der Rekonstruktion des
fremdgewordenen Sinnhorizonts eines Klassikers (Rousseaus Nouvelle Héloïse) und der
Epochenschwelle die sich im Horizontwandel seiner Rezeption (in Goethes Werther) anzeigt zu
untersuchen. Der dritte Teil setzt mit einer Problemgeschichte des Horizontbegriffs und des
dialogischen Verstehens ein erläutert sodann Paradigmen der Vermittlung literarischer und
lebensweltlicher Horizonte und führt zu dem Versuch die drei Akte des Verstehens an einem
Gedicht Baudelaires im Horizontwandel sukzessiver Lektüren zu beschreiben.