Kaum eine unter den Professionen die sich auf das Beeinflussen humaner Orientierungsprozesse
spezialisiert haben hegt einen derart merkwürdigen Umgang mit den Begriffen Mensch Subjekt
Person usw. wie dies das pädagogische Establishment tut. Unter solchen Formeln wie
»pädagogischer Bezug« oder »pädagogischer Eros« wird der Anspruch erhoben und aggressiv
verteidigt pädagogische Interaktion im Sozialsystem Unterricht lasse sich nach dem Muster der
Paarbeziehung fassen einer Beziehung zwischen Lehrer und je einzelnem Schüler ein Mosaik
bestehend aus intimen Komponenten sozusagen - und das in Gegenwart von 20 oder gar 30 anderen
Schülern die ja was eigentlich: bewegungslos harren bis des Lehrers liebende Aufmerksamkeit
ungeteilt und zu allem bereit sich dem nächsten von ihnen zuwendet? So ja offensichtlich nicht.
Aber wie denn dann? Diese Frage versucht das hier vorliegende Buch zu beantworten. Dabei wird
deutlich daß solche Begriffe wie Mensch Subjekt Person oder Individuum sozialpragmatisch
hochbedeutsame Aufgaben erfüllen daß sie aber - vor allem auch von der Pädagogik -
sozialanalytisch falsch plaziert werden.