Die Arbeit von Kutschmann blickt über den Rand des Faszinosums Wissenschaft hinaus: sie fragt
nach den Rückwirkungen der wissenschaftlichen Dynamik auf den Träger dieser Entwicklung auf
den Menschen. Es geht ihr um die kritische Rekonstruktion der Geschichte der
Naturwissenschaften »aus der Perspektive des Körpers«. Bezogen auf den Körper ergeben sich
hieraus die drei zentralen Themen der Arbeit: die anthropologische Kritik des Körpers der
Begriff einer desanthropomorphen Natur bzw. einer leibfreien Naturerkenntnis die
Selbstauslegung der Natur im Experiment. Angeleitet von diesen drei thematischen Schwerpunkten
läßt sich die Geschichte der frühneuzeitlichen Naturwissenschaften tatsächlich als eine
folgerichtige Entwicklung der Abschüttelung der anthropologischen Voraussetzungen der
Leiblichkeit begreifen.