Ilja Srubar rekonstruiert die Genese der Schützschen Theorie der Lebenswelt. Die Rekonstruktion
erfolgt nicht nur werkimmanent sondern versucht auch die Verwurzelung des Schützschen
Ansatzes in dem Problembewußtsein nachzuzeichnen durch welches nach der Jahrhundertwende die
Bemühungen um eine philosophische Fundierung der Sozialwissenschaften und um ihre Weiterführung
im Sinne einer verstehenden Handlungstheorie geprägt wurden. Dies bedeutet nicht daß der Zweck
der Arbeit ein ausschließlich ideengeschichtlicher ist. In dem Maße in dem Lebenswelttheorien
in der gegenwärtigen Diskussion an Relevanz gewinnen erhält der Schützsche Versuch einer
Synthese von Handlungs- und Lebenswelttheorie ein neues Gewicht vor allem dort wo sich die
Diskussion um das Problem der Selbstentstehung der sozialen Realität konzentriert. Hermann
Michels