Die Verfasserin unterzieht die derzeit im deutschsprachigen Raum vorherrschende Variante der
Evolutionären Erkenntnistheorie (Konrad Lorenz Gerhard Vollmer Rupert Riedl) einer
detaillierten Kritik die jedoch nicht auf die Zurückweisung einer Evolutionären
Erkenntnistheorie als solcher zielt sondern dem Entwurf einer von überzogenen Ansprüchen
bereinigten Version dieser Theorie dienen soll. Indem die Autorin durch Begriffsanalysen und
-explikationen die terminologische Unscharfe der Evolutionären Erkenntnistheorie behebt
konsequent von den bisher nicht ausgeschöpften theoretischen Mitteln und Deutungsmöglichkeiten
der Evolutionstheorie Gebrauch macht in ihrer Skizze der »kognitiven Kompetenz« des Menschen
gegenüber dem Angeborenen die biologische Relevanz der Flexibilität menschlichen Erkennens in
den Vordergrund stellt und die systematische Bedeutung von Piagets genetischer Epistemologie
für die Evolutionäre Erkenntnistheorie demonstriert gelingt ihr ein überzeugendes Plädoyer für
die Möglichkeit einer gemäßigten Version dieser Theorie.