Der perspektivische und interpretatorische Charakter des menschlichen Welt- Fremd- und
Selbstverständnisses steht im Zentrum der Überlegungen dieses Buches. Die Rede von
Interpretationswelten bezeichnet Terrain und eine einheitliche Thematik die jenseits der
tiefsitzenden Zweiteilung von Absolutheit sowie Essentialismus auf der einen und Relativismus
auf der anderen Seite liefen. Teil I rekonstruiert den interpretorisch-konstruktbildenden
Charakter der Prozesse der Identifikation und Re-Identifikation von Objekten und Ereignissen
sowie der Zuschreibung von Zuständen in bezug auf Personen. Teil II reformuliert die Idee der
Verifikation und Objektivität als Interpretationskonstrukt. In Teil III werden die Referenz
unserer sprachlichen sowie gedanklichen Ausdrücke und die kausale Beziehung zwischen Sprache
und Welt im Rahmen der Funktionen unserer Interpretations-Praxis konzipiert. Teil IV behandelt
die Fragen nach Kohärenz und Struktur des menschlichen Verstehens unter interpretationistischen
Gesichtspunkten. Teil V entwickelt die Position des epistemologischen Interpretationismus im
Hinblick auf Fragen nach Realitätsgehalt und grundbegriffliche Relativität. Im Anschluß an die
zentrale Rolle die unsere Interpretations-Praxis in all diesen Fragestellungen spielt bilden
Überlegungen zu einer Ethik der Interpretation den Abschluß des Buches.