Merz-Benz' Untersuchung erschließt und rekonstruiert den systematischen Gehalt von Tönnies'
Soziologie einschließlich ihrer philosophischen Grundlagen. Der erste Teil arbeitet die für
das Werk von Tönnies insgesamt maßgebende Fragestellung heraus. Der zweite Teil stellt die
Erkenntnistheorie Tönnies' dar. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei seine Rezeption von
Thomas Hobbes' Begriff der Naturwissenschaft sowie seine - unter Bezugnahme auf Spinoza
Schopenhauer und die biologische Deszendenztheorie - vorgenommene Neubegründung der Idee einer
»Erkenntnis nach der Methode der Schöpfung«. Der dritte Teil schließlich konzentriert sich auf
die von Tönnies in seiner »reinen Soziologie« ausgearbeitete begriffliche Konstitution der
Sozialwelt. Im einzelnen wird hier gezeigt wie Tönnies gestützt auf Einsichten aus der
ethisch-politischen Theorie von Thomas Hobbes sowie der Rechtsgeschichte vorstößt zu dem was
den Kerngehalt seiner Soziologie bildet eine willenstheoretisch begründete
Begriffs-Architektonik der Sozialwelt.