Wie funktioniert eigentlich die Soziologie? Vor welchem Publikum bewährt sie sich? Wie
konstruiert sie ihren Gegenstand? Und welche Probleme löst sie die wir ohne sie nicht hätten?
Diese Fragen zielen auf die Möglichkeit soziologischer Theorie und Forschung überhaupt. Die
Antwort die hier gegeben wird besteht weder in einer Geschichte noch in einer systematischen
Darstellung der Soziologie. Es geht vielmehr um eine Kritik der soziologischen Vernunft. Das
zentrale Verfahren ist daher das der klassischen (Erkenntnis-)Kritik - einer Kritik die die
Bedingungen auslotet mit denen sich soziologisches Denken möglich macht. Neben einer Kritik
der reinen Soziologie geht es auch um eine Kritik der handelnden der authentischen der
operativen und der gesellschaftlichen Vernunft. Diese Rekonstruktion kann keine neutrale
Beobachtung des Faches sein sondern führt zu einem Konzept einer Gesellschaft der Gegenwarten.
Es soll den veränderten Bedingungen einer Gesellschaft Rechnung tragen die selbst nicht mehr
an die Konstruktionen jener soziologischen Vernunft glaubt welche das klassische Bild der
(bürgerlichen) Gesellschaft und ihrer soziologischen Weiterentwicklung gezeichnet hatte.