Massentierhaltung Fleischskandale Tierversuche - unser Umgang mit Tieren ist längst kein
Nischenthema mehr für das sich lediglich Aktivisten oder Ethiker interessieren sondern steht
im Fokus breiter öffentlicher Debatten. Allerdings konzentrieren sich die Diskussionen zumeist
auf Fragen der Moral darauf welche moralischen Rechte und Interessen wir Tieren aufgrund
ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten - zum Beispiel Schmerzen zu empfinden - zuschreiben müssen
und welche moralischen Pflichten sich daraus für uns ergeben. Sue Donaldson und Will Kymlicka
gehen weit darüber hinaus und behaupten dass Tiere auch politische Rechte haben. Im Rückgriff
auf avancierte Theorien der Staatsbürgerschaft argumentieren sie dafür ihnen neben
unverletzlichen Grundrechten einen je gruppenspezifischen politischen Status zuzusprechen. Das
heißt konkret: Bürgerrechte für domestizierte Tiere Souveränität für Gemeinschaften von
Wildtieren sowie ein »Stammgastrecht« für jene die zwar nicht domestiziert sind aber in
unmittelbarer Nachbarschaft zu uns leben. »Zoopolis« macht auf so kluge wie eindringliche Weise
ernst mit der Tatsache dass wir mit den Tieren untrennbar verbunden sind. Elegant und
keineswegs nur für Spezialisten geschrieben entwirft es eine neue folgenreiche Agenda für das
künftige Zusammenleben mit diesen Geschöpfen denen wir mehr schulden als unser Mitleid. Das
Tier so sagt dieses Buch ist ein genuin politisches Wesen. Wir schulden ihm auch
Gerechtigkeit.