In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden viele Staaten Westeuropas von einem
beispiellosen Strukturwandel erfasst: Die Fabriken der alten Industrien verschwanden Millionen
von Arbeitsplätzen gingen verloren vormals boomende Städte gerieten in die Krise und neue
soziale Fragen bestimmten die politische Agenda. Was aber ist aus dem stolzen Industriebürger
geworden - aus seinen Arbeitsplätzen Karrierewegen und Wohnquartieren? Wie haben sich soziale
Rechte und politische Teilhabe von Arbeiterinnen verändert als der Wettbewerb global das
Management schlank und der Finanzkapitalismus dominant wurde? Welche Ideen und Ideologien
begleiteten den Wandel? Am Beispiel der Industriearbeit in Großbritannien Frankreich und der
Bundesrepublik erzählt Lutz Raphael die außerordentlich vielschichtige und spannende Geschichte
der westeuropäischen Deindustrialisierung. Sie dauerte drei Jahrzehnte ging mit einer
Steigerung der Produktivität und des Lebensstandards einher brachte aber auch Niedriglöhne
wachsende Ungleichheiten und eine Krise der demokratischen Repräsentation. Und vielleicht das
Entscheidende: Sie wirkt bis heute fort - als Vorgeschichte unserer postindustriellen
Gegenwart. Dieses Buch hilft sie zu verstehen.