Im Wintersemester 1963 64 hält Theodor W. Adorno an der Frankfurter Universität eine Vorlesung
die zum Glutkern seiner Philosophie führt: der Theorie der Dialektik. In intensiver
Auseinandersetzung insbesondere mit Hegel und Marx profiliert er in Fragen der Dialektik seine
eigene Konzeption von dialektischer Philosophie als einer radikal nonkonformistischen
Denkbewegung die sich nicht »automatisch einschnappenden Reaktionen« überlässt. Beim Versuch
zu begreifen was sich dem Begriff entzieht wählt die Dialektik so wie Adorno sie versteht
nicht den bequemen Mittelweg sondern den energischen Widerspruch den Gang durch die Extreme
»der Sache selbst«. Das erlaubt den Blick hinter die Fassade der gesellschaftlichen
Wirklichkeit und markiert zugleich den »Weg ins Freie«. Fragen der Dialektik komplettiert die
Reihe der drei Vorlesungen in denen sich Adorno diesem für ihn so zentralen Thema explizit
widmete. 1966 wird er es dann in seinem philosophischen Hauptwerk Negative Dialektik vollends
entfalten zu dessen Verständnis diese nun erstmals vollständig edierte Vorlesung beizutragen
vermag. Sie wird ergänzt durch die »Stichworte« anhand deren Adorno seine Vorlesung frei
sprechend hielt sowie einen ausführlichen Anmerkungsteil der die zahlreichen Bezugnahmen auf
Ereignisse Personen und Texte nachvollziehbar macht.