»Ressentiments sind die gefährlichste Krankheit für die Demokratie.«Die politische Philosophie
und die Psychoanalyse teilen ein Problem das sowohl für das Leben der Menschen als auch für
die Gesellschaft eine Gefährdung darstellt: die dumpfe Unzufriedenheit diese Bitterkeit die
unter die Haut gehen kann - das Ressentiment. Die Philosophin und Psychoanalytikerin Cynthia
Fleury begibt sich in ihrem gefeierten Buch auf die Suche nach den Ursprüngen und dem innersten
Wesen des Ressentiments. Was können wir tun um in unseren Demokratien dessen bedrohliche
Impulse einzudämmen? Wie können wir Ressentiments heilen? Fleury taucht tief ein in die
einschlägigen Überlegungen von Friedrich Nietzsche Max Scheler Sigmund Freud Theodor W.
Adorno und Frantz Fanon und entwickelt eine klinische Sichtweise: Für einen Patienten besteht
das Ziel der Therapie nicht allein in Erkenntnis und Wissen sondern in der Fähigkeit durch
das eigene Leiden hindurch wieder zum Handeln zu gelangen. Auf der Ebene kollektiver Prozesse
des Ressentiments die in unserer globalisierten Welt mit zunehmender Heftigkeit auftreten
steht das Verhältnis von Psyche und Politik im Zentrum: Der demokratische Rechtsstaat ist in
dieser Perspektive nicht nur ein institutionelles Verfahren sondern auch eine notwendige Form
der »Fürsorge« um zu verhindern dass die Bürgerinnen in Ressentiments abgleiten. Eine
faszinierende Untersuchung an der Schnittstelle von Philosophie Psychoanalyse und Politik.