Wie hat sich das Nachdenken über Ungleichheit im Lauf der Jahrhunderte entwickelt und welche
ökonomischen Lehren haben dabei jeweils den Ton angegeben? In seinem neuen Buch widmet sich
Branko Milanovic in funkelnden Porträts einigen der einflussreichsten Ökonomen der Geschichte.
Im Kontext von Leben und Werk zeichnet er die Entwicklung ihres Denkens über Ungleichheit nach
und zeigt wie sehr sich ihre Ansichten unterschieden haben. Tatsächlich so Milanovic kann
man nicht von »Ungleichheit« als einem überzeitlichen Konzept sprechen: Jede Analyse ist
untrennbar mit einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort verbunden. Milanovic
führt uns von François Quesnay und den Physiokraten für die soziale Klassen gesetzlich
vorgegeben waren zu Adam Smith David Ricardo und Karl Marx die Klasse als eine rein
ökonomische Kategorie betrachteten. Er schildert wie Vilfredo Pareto Klasse als Unterscheidung
zwischen einer Elite und dem Rest der Bevölkerung rekonstruierte während Simon Kuznets das
Stadt-Land-Gefälle als Ursache der Ungleichheit ausmachte. Und er erklärt weshalb die
Ungleichheitsforschung während des Kalten Krieges ins Hintertreffen geriet und warum sie heute
wieder ein zentrales Thema der Wirtschaftswissenschaften ist. Eine brillante neue Geschichte
des Nachdenkens über Ungleichheit.