Gegenstand dieses Buchs sind die theoretischen Grundlagen die man braucht um
Compiler-Compiler sinnvoll einsetzen und die Leistungsfähigkeit solcher Werkzeuge richtig
beurteilen zu können. Dazu gehören neben attributierten Grammatiken als Beschreibungsmittel die
heute verwendeten Syntaxanalyse- und Attributauswertungsverfahren. Das sind die LL(1)-Analyse
und die verschiedenen Varianten oder LR-Analyse sowie dynamische statische und inkrementelle
Attributauswerter. Besonders ausführlich wird das Schreiben attributierter Grammatiken
behandelt: Dabei müssen Probleme in korrekte und verarbeitungsgerechte Formulierungen umgesetzt
werden. Die Theorie wird weitgehend informell motiviert und an vielen Beispielen dargestellt.
Zu zentralen oder methodisch interessanten Sachverhalten findet man vollständige Beweise. Damit
soll ein tieferes Verständnis für die Arbeitsweise praktischer Systeme wie LEX YACC gefördert
und die Leser angeregt werden sich noch eingehender mit deren mathematischen Grundlagen zu
beschäftigen. Ein größeres Beispiel aus dem Bereich der Dokumentenverarbeitung illustriert die
verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von attributierten Grammatiken: Ob es um die Formatierung
einer TeX-Quelldatei geht oder um die Expansion darin vorhandener Makros und Referenzen ob die
Quelle auf gewisse Eigenschaften hin geprüft oder das Ergebnis graphisch angezeigt werden soll
in all diesen Fällen läßt sich die Aufgabe mit einer geeigneten Attributierung adäquat lösen.