Eine Programmiersprache ist ein Notationssystem in dem Anweisungen für eine Rechenanlage
formuliert werden können. Sie ist aber gleichermaßen auch ein Werkzeug zur Beschreibung von
Problemen und deren Lösungswegen. Deshalb hat eine neue Programmiersprache immer dann ihre
Berechtigung wenn sie im Vergleich zum Bestehenden neue mächtigere Konzepte und adäquatere
Abstraktionsmittel anbietet die das Lösen von Problemen erleichtern und es erlauben Lösungen
verständlicher darzustellen. In den nächsten Kapiteln werden wir die Elemente der
Programmiersprache Modula-2 (MODUlar programming LAnguage im folgenden werden wir Modula
synonym mit Modula-2 verwenden) im einzelnen vorstellen und den Umgang mit ihnen an vielen
Beispielen vorführen. Im folgenden aber sei für den jenigen der bereits Erfahrung mit
Programmieren hat dargelegt was Modula-2 gegenüber Pascal beispielsweise an Neuem zu bieten
hat. Das wichtigste neue Abstraktionsmittel der Programmiersprache Modula-2 ist ihr
Modulkonzept. Mit ihm lassen sich Programme in überschaubare und voneinander weitgehend
unabhängige Teile - in sogenannte Moduln - gliedern deren Aufspaltung in Definitions- und
Implementationsteil (Definitionsmodul und Implementationsmodul) ein separates Übersetzen
ermöglicht. Diese Moduln können in einer Programmbi bliothek abgelegt werden. In ihrem
Definitionsteil wird von den Details der Real isierung der Modulfunktion abstrahiert. Er
beschreibt was das Modul leistet nicht wie.