Wie kann es sein dass Kunstschaffende sich in ihrer zur Schau gestellten Queerness sonnen
während sich Schwule andernorts nachts kaum aus dem Haus trauen dürfen - und keinen juckt's?
Wie kann es sein dass Reiche immer reicher werden die gebildete Großstadtelite sich in ihrem
Elfenbeinturm einkastelt während andere froh sein müssen sich überhaupt nur die
weiterführende Schule leisten zu können? Und wie vor allem kann es sein dass die aufgeklärten
Menschen in unseren westlichen Gesellschaften das alles gar nicht bemerken oder mit einer
paternalisierenden Sonderbehandlung gar noch fördern? Glenn Bech Jahrgang 1991
praktizierender Psychologe Provinzschwuler Mobbingopfer aus einer Familie von der sich die
braven Bürgerinnen und Bürger im Flugzeug schaudernd abwenden wie er selbst sagt legt den
Finger in die Wunde unserer westlichen heterosexuellen erfolgsverwöhnten Überheblichkeit -
und zwar so dass es schmerzt. In seiner direkten poetischen Prosa arbeitet er sich ab an
Identität und Identitäten an der Klassengesellschaft sozialer Gewalt an der systematischen
Diffamierung und Diskriminierung von Homosexuellen heute mitten in Westeuropa. Auf der
anderen Seite der selbstgerechte Wohlstandsbürger der keine Ahnung hat wie privilegiert er
eigentlich ist und entsprechend blind ist für die andere Seite. Die Essenz: »wenn etwas leicht
ist für dich ist das schön für dich«. Sehr subjektiv schonungslos offen selbstentblößend
voller Wut down to earth bitter provozierend berührend - und immer auf den Punkt. Glenn
Bech in Dänemark ein regelrechter Star hat die Sprache und den Nerv derer getroffen die sich
vergessen und verraten fühlen von Politik und Gesellschaft der Abgehängten Ausgegrenzten -
und damit auch Leserinnen und Leser erreicht die mit Ich erkenne eure Autorität nicht länger
an zum ersten Mal überhaupt freiwillig ein Buch in der Hand halten.