Die Personzentrierte Systemtheorie von Jürgen Kriz ist eine Mehr-Ebenen-Konzeption zum
Verständnis von klinischen psychotherapeutischen beraterischen und auf Coaching bezogenen
Prozessen unter besonderer Berücksichtigung des Zusammenwirkens unterschiedlicher Ebenen (u. a.
körperliche psychische interpersonelle und gesellschaftliche Prozesse). Es geht dabei im
Kern um Fragen ¿ wie wir Menschen aus der unfassbaren Komplexität einer
physikalisch-chemischen und informationellen Reizwelt unsere Lebenswelt mit hinreichend
fassbarer sinnhafter Ordnung erschaffen ¿ wie diese sich typischerweise an stets neue
Bedingungen und Herausforderungen ('Entwicklungsaufgaben') anpasst ¿ warum diese Adaptation
aber auch partiell misslingen und sich insbesondere als überstabil und inadäquat erweisen kann
- was für Probleme und viele Symptome typisch ist ¿ wie professionelle Hilfe unter Nutzung
von Ressourcen und Selbstorganisationspotentialen gestaltet werden kann. Obwohl die
Personzentrierte Systemtheorie seit 1985 in mehreren Dutzend Beiträgen für jeweils bestimmte
Fragen ausgearbeitet und publiziert wurde liegt nun erstmal eine Gesamtdarstellung vor in
welcher sowohl die systemischen Prinzipien als auch die vier zentralen Prozessebenen in ihrer
Interaktion ausführlich erläutert werden. Der Ansatz versteht sich als ganzheitlich und
schulenübergreifend. Allerdings wird der humanistischen Perspektive den Menschen als Subjekt
zu begreifen ein zentraler Stellenwert eingeräumt.