Passend zur Reformationsdekade vermittelt Sonja Domröse in diesem Buch in dem Frauen der
Reformationszeit in ihrem Leben und Werk porträtiert werden den weiblichen Einfluss auf die
Reformation in Deutschland. Sie schreibt kenntnisreich und verständlich. Gerade die frühe
Reformationszeit stärkte durch die Betonung des Schriftprinzips die Übersetzung der Bibel ins
Deutsche sowie die Wertschätzung jedes Gläubigen vor Gott (»Priestertum aller Gläubigen«) das
Selbstbewusstsein vieler Frauen. So fühlten sich nicht wenige berufen aktiv durch eigene
Publikationen in die Auseinandersetzungen der Reformationszeit einzugreifen und die inferiore
Stellung der Frau zu bekämpfen. Das Buch soll durch die biographischen Stationen sowie die
Würdigung des theologischen und schriftstellerischen Wirkens exemplarischer Frauen (Elisabeth
von Calenberg-Göttingen Argula von Grumbach Ursula Weyda Elisabeth Cruciger Wibrandis
Rosenblatt Katharina Zell Olympia Fulvia Morata Ursula von Münsterberg) zu Beginn der
Neuzeit deutlich machen dass es bereits vor 500 Jahren Aufbrüche zu einer Gleichberechtigung
von Frauen in Kirche und Gesellschaft gegeben hat. Nach der Darstellung der einzelnen
Biographien setzt sich die Autorin mit dem Frauenbild Martin Luthers auseinander und untersucht
Erasmus von Rotterdams Einfluss auf gelehrte Frauen seiner Zeit. Konzipiert ist das Buch als
eine exemplarische Darstellung des theologischen politischen und gesellschaftlichen Wirkens
von Frauen in der Reformationszeit und als ein spezifischer Beitrag zur Reformationsdekade.