Wer diesen Raum zum ersten Mal sieht ist überwältigt. Seine anspruchsvolle sich über alle
Seiten und die Decke hinziehende geschnitzte und mit Intarsien ausgeschmückte Holzvertäfelung
gilt als eines der seltenen original erhaltenen Raumkunstwerke ja als Paradigma bürgerlicher
Raumkunst der deutschen Renaissance. Ursprünglich eingebaut waren die mehr als 1050 Skulpturen
in einem prächtigem Bürgerhaus in den Schüsselbuden 16 im Herzen der Freien und Hansestadt
Lübeck. Es gehörte damals dem Kaufmann Claus von Berken der zwischen 1572 und 1583 sein
Speisezimmer mit einer hochanspruchsvollen Vertäfelung ausstatten ließ. 1692 bis 1709 hat
jedoch der Kaufmann Thomas Fredenhagen in den Schüsselbuden 16 gewohnt dessen Name in den
folgenden Jahrhunderten bis heute mit dem Zimmer verbunden blieb - auch wenn es einige Male
umgebaut wurde - zuletzt kam es nach seiner Auslagerung im Zweiten Weltkrieg anschließend in
das Haus der Kaufmannschaft in der Lübecker Breiten Straße ein wo es sich noch heute befindet.
Dieses Buch von Karen Michels stellt dieses weitgehend unbekannte Zimmer erstmals einem
größeren Publikum vor. Selbst für Lübecker handelt es sich hierbei um eine Entdeckung wie sehr
erst für die weitere Publikum und die Kunstgeschichte.